Schwerpunkte
16.04.2012 (Alter: 11 Jahre)

Erfolgreicher Schüleraustausch mit Kaliningrad

Bessel-Schülerinnen und Schüler im Lyzeum 23

Russische und deutsche Schüler vor dem Besseldenkmal der Schule 23 in Kaliningrad. Links die Koordinatoren des Austausches Ludmila Alexeva und Heinrich Rademacher.

Schulleiterin Marina Berkunowa und Schulleiter Uwe Voelzke beim Überreichen des Gastgeschenkes vom Bessel.

Vom Freitag, 16. März bis zum Freitag, 23. März weilte eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrern in Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Es ging um den Schüleraustausch mit dem Lyzeum 23, der bereits seit dem Jahr 1993 regelmäßig stattfindet.  

Die Anreise erfolgte mit der Bahn und dem Flugzeug über Düsseldorf und Riga. Am späten Abend traf die Gruppe auf dem Flughafen in Kaliningrad ein und wurde dort schon von den Gastgebern erwartet. Untergebracht waren die Schülerinnen und Schüler, die zwischen 14 und 17 Jahren alt waren, in Familien. Am Wochenende war zunächst einmal Sight-Seeing und Kultur angesagt. Es standen unter anderem  Ausflüge nach Svetlogorsk, dem früheren Rauschen, und Selenogradsk, dem früheren Cranz, auf dem Programm. 

Von Montag bis Donnerstag begleiteten die Besselaner vormittags ihre Gastgeber in den Unterricht. Besonders im Deutschunterricht waren sie den russischen Lehrerinnen und Lehrern willkommen, denn sie wurden als "Native-Speaker" sofort mit in den Unterricht eingeplant. 

Daneben gab es gemeinsame Programme wie eine Stadtrundfahrt mit dem Besuch des wieder aufgebauten Doms, des modernen Stadtteils Fischdorf und dem Grab von Immanuel Kant. Am Dienstagnachmittag ging es mit dem Bus auf die kurische Nehrung, zu den "tanzenden Wäldern", dem Ostseestrand und den Wanderdünen an dem kurischen Haff. Am Mittwochnachmittag wurde das Welt-Ozean-Museum mit seinen zahlreichen exotischen Fischen besucht. Zu diesem Museumskomplex gehört auch das Schiff "Kosmonaut Viktor Patsayev" , auf dem unter anderem die Besselausstellung untergebracht ist. Diese Ausstellung enthält Kopien einer ganzen Reihe von Exponaten der Besselausstellung des Preußenmuseums in Minden. 

Friedrich-Wilhelm Bessel ist das Bindeglied  zwischen dem Lyzeum 23 und dem Besselgymnasium. Bessel ist in Minden geboren und das Lyzeum 23 steht in unmittelbarer Nähe des Standortes der Sternwarte, die von Bessel gegründet worden ist und auf der Bessel zeitlebens gearbeitet hat. 

Am Donnerstag stand die Zeremonie der Preisverleihung im Mittelpunkt. Geehrt wurden die erfolgreichen Teilnehmer des gemeinsamen Mathematikwettbewerb beider Schulen. Es gab Preise für jeweils 2 Schülerinnen und Schüler beider Schulen. Für das Lyzeum 23 waren Ilya Cherezov (8. Stufe) und Roman Trakhov (10. Stufe) erfolgreich. 
Die erfolgreichen Schüler des Besselgymnasiums waren Jana Krägel (6. Stufe) und Christian Reinbold (13. Stufe), die leider beide nicht dabei sein konnten. Ihre Preise wurden von Vertretern entgegen genommen. Nach der Preisverleihung stand noch ein Besuch der Historischen Museums auf dem Programm.  In diesem Museum gibt es neben den Abteilungen über ältere und neuere Geschichte eine sehenswerte Sonderausstellung über den Künstler E.T.A. Hoffmann (geb. 24. Januar 1776 in Königsberg; gest. 25. Juni 1822 in Berlin) , der mit seinen Märchen, seinen Zeichnungen und Karikaturen weit über Königsberg bekannt ist. 

In den Reden der Schulleitern Marina Berkunova und des Schulleiters Uwe Voelzke wiesen beide auf die besondere Bedeutung des Schüleraustausches für das gegenseitige Kennenlernen der russischen und deutschen jungen Leute hin. "Diese Begegnung ist eine kleiner Schritt hin zu einer friedlicheren Welt.", so formulierte es Uwe Voelzke in seiner kleinen Ansprache. Neben dem Mathematik-Wettbewerb, der so genannten Bessel-Olympiade, ist an einer Weiterentwicklung der Kontakte zwischen den beiden Schulen im Bereich der Physik, dort insbesondere im der Nano-Technologie, gedacht. Dort sollen jeweils kleine Gruppen aus der Oberstufe für zwei Wochen an der Partnerschule unter Einbeziehung der Hochschulen in Kaliningrad und Bielefeld zusammen an Projekten arbeiten. Ferner sollen weitere Projekte unter Einbeziehung einer Skype-Verbindung entwickelt werden, so z.B. der Schülerzeitungen.

Für die Lehrer war insbesondere eine Begegnung mit dem Vizekonsul des deutschen Konsulats in Kaliningrad interessant. Der Vize-Konsul war sehr beeindruckt von der langen Tradition dieses Schüleraustausches, der schon eine große Ausnahme darstellt. 

Am Freitagmorgen hieß es dann Abschiednehmen. Es hatten sich in der kurzen Woche schon enge Freundschaften gebildet. Alle freuen sich auf die nächste Begegnung, die im nächsten Jahr etwa zur gleichen Zeit in Minden am Besselgymnasium geplant ist.